Achte nicht auf den, der spricht, achte auf das, was gesprochen wird.
(Sprichwort aus Suedanatolien)
Reisejahr 2022
Aspendos – Demre (Myra, Simena, Saklikent-Schlucht) – Fethiye (Kayaköy, Pinara) – Pamukkale (Hierapolis, Aphrodisias, Milet, Priene) – Kusadasi (Ephesus, Sirince) – Istanbul
Gladiatoren- und Tierkämpfe, sportliche Wettbewerbe und große Bühneninszenierungen– Amphitheater begeisterten als Unterhaltungsstätten das Volk bereits in der Antike. Uns faszinieren die architektonischen Meisterwerke auch heute noch und wir folgen während einer Reise durch Suedanatolien den Spuren des klassischen Altertums in der heutigen Türkei.
Aspendos und Termessos
In einer landwirtschaftlich genutzten und von schneebedeckten Berggipfeln umrahmten Ebene steht festungsartig das Amphitheater von Aspendos. Oberhalb des Theaters erstreckt sich das Ruinenfeld der antiken Stadt. Zwischen den Mauerresten wachsen unzählige Gänseblümchen im Gras, Bienen summen, Grillen zirpen. Im Tal überragen die zum Teil 30 Meter hohen Teile eines Aquädukts die Häuser. Ruhe und Idylle umgeben uns, bis plötzlich der Ruf des Muezzins über die Ebene schallt und von den Bergen als vielfaches Echo zurückgeworfen wird.
Wir fahren weiter nach Termessos, einer Ausgrabungsstätte in den Bergen. Kaum haben wir das Auto auf dem Parkplatz abgestellt, kommt auch schon ein Wächter auf uns zu: „In einer Stunde wird geschlossen und ihr müsst noch anderthalb Kilometer bergauf laufen. Viel Erfolg!“ Wir versuchen unser Glück und legen ein ordentliches Tempo auf dem steilen Weg nach oben vor. Nach 20 Minuten sind wir am Ziel. Die antike Stadt liegt malerisch in der schroffen Gebirgslandschaft. Über Felsen und Mauerreste kletternd, suchen wir den Weg zum Amphitheater. Klein und zerbröckelt steht es in beeindruckender Lage vor einer schroffen, hoch aufragenden Felswand. Wir streifen noch durch die einst bestimmt sehr schöne Stadt und steigen pünktlich vor der Schließzeit wieder ins Auto ein.
Aus den Bergen kehren wir zurück an die Küste. Gewächshäuser, in denen hauptsächlich Tomaten angebaut werden, ziehen sich kilometerlang durch die Ebene und die Hänge hinauf.
Im Hotel in Demre sind wir die einzigen Gäste. Das Zimmer ist ausgekühlt, aber die Klimaanlage funktioniert und heizt den Raum etwas. Für einen erholsamen Schlaf reicht die Wärme jedoch nicht und so brechen wir am nächsten Tag früh auf.
Zwischen Demre (Myra) und Fethiye
Demre ist nur ein Übernachtungsstopp, um die Ruine der Kirche des Heiligen Nikolaus und die Überreste der antiken Stadt Myra zu besichtigen. An beiden Orten sind wir die einzigen Besucher. Wie groß der Andrang zur Saison sein muss, ist an den riesigen Souvenirshops vor der Kirche und am Eingang von Myra zu erahnen.
Faszinierend sind vor allem die alles überragenden Felsengräber. Neben einfachen Grabhöhlen wurden Grabhäuser mit Giebeldächern und Seeblick in die Bergwand geschlagen. Auch das teilweise in den Felsen gebaute Amphitheater erinnert an das wohlhabende Myra der römischen Kaiserzeit.
Von der römischen Antike zieht es uns in die mediterrane Gegenwart. Wir folgen der Straße bis zu ihrem Ende in Ücagiz am Mittelmeer. In dem kleinen Dorf scheint jeder Bewohner eine Pension oder ein Restaurant zu betreiben. Jedoch ist alles geschlossen. Ein Mann spricht uns an: „Wollt ihr zur Insel Simena? Ich habe ein Boot.“ Für sportliche 60 Euro schippert er uns in einem Ausflugsboot durch die Inselwelt, über antike Unterwasserruinen und entlang der Küste einer größeren Insel, auf der noch historische Stadtstrukturen zu erkennen sind, nach Simena.
Die 200 Einwohner zählende Ortschaft hat sich den Charme eines alten griechischen Fischerdorfes in der Ägäis bewahrt. Pensionen und Restaurants – saisonbedingt geschlossen – stehen an den verwinkelten Gassen. Wir gehen hinauf zur alles weithin überragenden Festung. Der Blick von den Burgmauern über den malerischen Ort, die Inseln im glasklaren Wasser und die im Grün verteilten antiken Steinsarkophage ist fantastisch. Auf dem Rückweg zum Hafen legen wir eine Pause in einem kleinen Café ein und trinken frisch gepressten Orangensaft. Die Besitzerin ist so erfreut über unseren Besuch, dass sie noch für jeden ein Stück Kuchen serviert.
Bevor wir unser Tagesziel Fethiye erreichen, legen wir einen Abstecher zur Saklikent-Schlucht ein. Senkrecht fallen bis zu 300 Meter hohe Felswände in die Tiefe und umschließen einen reißenden Fluss. Ein 150 Meter langer Holzsteg führt in den Canyon. In den wärmeren Monaten kann man von dort weiter durch die Klamm und den Fluss zu einem Wasserfall laufen. Wir nehmen das Auto und folgen dem Wegweiser dorthin. „Von hier sind es 200 Stufen hinab zum Fluss. Die Kaskaden erreicht ihr aber nicht. Dazu müsstet ihr durch das Wasser waten“, erklärt uns der Parkwächter.
Zum Übernachten mieten wir uns ein Zimmer in Fethiye. Auch hier ist der Raum nur mithilfe einer Klimaanlage beheizbar. Da das Hotel aber gut frequentiert ist, sind die Räume nicht so stark ausgekühlt und wir verbringen eine angenehme Nacht.
Von Fethiye nach Pamukkale
Das Frühstück gibt es auf der Dachterrasse. Eisig weht der Wind über Tische, Stühle und das Buffet. Damit die Gäste ihr Essen genießen können, wurden im Treppenhaus ein paar Gartenmöbel aufgestellt.
Die antike Vergangenheit von Fethiye ist nur noch an einer Steilwand mit Felsengräbern und ein paar meterhohen Sarkophagen, die mitten auf der Straße stehen, zu erkennen. Damit man die Steinsärge nicht übersieht, stehen Verkehrsschilder davor und weisen darauf hin, die Kolosse zu umfahren.
Uns interessieren vor allem die Felsengräber. Nach einem kurzen Aufstieg über Treppen kann man eines von innen besichtigen. Zu sehen gibt es allerdings nur einen leeren Raum. Dafür ist der weite Blick über die Stadt, die Bucht und den Hafen herrlich.
Vom Meer geht es ins Landesinnere. In den Bergen wärmen sich die Polizisten einer Verkehrskontrolle an einem Lagerfeuer. Wir halten an der Geisterstadt Kayaköy, die vor einhundert Jahren noch Livissi hieß und eine griechische Siedlung war.
Still ist es in der Ruinenstadt. Grob gepflasterte Wege ziehen sich an den Hängen entlang. Über scharfkantige Felsen klettern wir hinauf zu einer Gewölbekirche. Von oben haben wir einen Überblick über die Stadt mit ihrem morbiden Charme. Zwei Stunden bummeln wir anschließend durch die gespenstischen Gassen, vorbei an Ruinen, von denen die letzten Reste blauer Farbe blättern, und an Kaminschornsteinen, die wie Pilze über die Mauern ragen.
Aus der Geisterstadt geht es weiter zu den steinernen Überresten der antiken Stadt Pinara. Dort hat selbst das Kassenhäuschen geschlossen. Drei anatolische Hirtenhunde liegen in der Sonne, heben kurz die Köpfe, als wir einparken und sehen uns blinzelnd an, als wir an ihnen vorbeigehen. Steil und steinig sind die Pfade. Wieder einmal laufen wir querfeldein und entdecken später zufällig eine Wegmarkierung.
Pinara verteilt sich auf mehrere Höhen. Auf der unteren Ebene steht an einem dicht bewachsenen Hügel das Amphitheater. Davor ist eine grüne Wiese mit weißen Flecken. Was wir von Ferne für Gänseblümchen gehalten haben, entpuppt sich beim Näherkommen als weiße, glatte Steine. Durch ein schmales Bachtal geht es aufwärts zu den Ruinen der einstigen Thermen, der Stadtmauer und zu den Felsengräbern. Manche von ihnen haben kunstvoll verzierte Eingangsportale, andere sind ohne Verzierungen gestaltet. Eine 450 Meter hohe Felswand, in der weitere 900 Gräber eingelassen sind, überragt das Areal.
Die Lage in der unberührten Landschaft mit Blick auf die schneebedeckten Gipfel des Taurusgebirges lädt zu einer längeren Wanderung ein. Leider gibt es keine Unterkünfte in der Nähe und wir fahren weiter nach Pamukkale.
Je tiefer wir in das Landesinnere kommen, desto kälter wird es. Schnee liegt auf den Dächern der Häuser und in den Gärten. Mit Einbruch der Dunkelheit kommen wir in Pamukkale an. Zu unserer großen Erleichterung gibt es im Hotel ein geheiztes Zimmer.
Pamukkale
300 Meter vom Hotel entfernt befinden sich die Kalksinterterrassen, für die Pamukkale bekannt ist. Die Terrassen entstanden durch die Verdunstung des heißen, kalkhaltigen Wassers der Thermalquellen, deren Heilkraft wiederum seit Jahrtausenden von den Einwohnern der umliegenden Orte geschätzt wird.
„Das Wasser ist ganzjährig 36 Grad warm. Ihr könnt in den Becken baden“, versichert der Hotelmanager. Mit seinen Worten im Ohr stehen wir vor dem 100 Meter hohen Sinterabhang, der nur barfuß betreten werden darf.
Das klare Wasser, das über die weißen Felder läuft, ist eiskalt. Schon nach wenigen Metern sind die Füße rot und schmerzen. Die Rillen der Oberfläche und die kleinen, mit kalkhaltigem Schlamm gefüllten Löcher verschlimmern die Misere. Das Wasser in den Becken ist ebenfalls eiskalt. Erst kurz vor dem Ziel steigt aus einem Pool Dampf auf und wir können endlich die Füße wärmen.
Auf dem Plateau oberhalb der Terrassen dampft es aus verschiedenen, mit heißem Thermalwasser gefüllten Becken. Weit verstreut über die Ebene und in den Hügeln liegen die mehr oder minder gut erhaltenen Ruinen und das wieder aufgebaute Amphitheater von Hierapolis. Fünf Stunden wandern wir über Stock und Stein durch die antike Stadt, ehe wir mit einem Taxi zurück ins Hotel fahren. Unsere von der Wanderung über die Kalkterrassen gepeinigten Füße werden wir noch tagelang spüren.
Von Pamukkale im Landesinnern nach Kusadasi am Mittelmeer
Am nächsten Morgen kehren wir zurück ans Mittelmeer. Während der Fahrt entscheiden wir uns, dem Wegweiser zur Ausgrabungsstätte Aphrodisias zu folgen. Die Stadt war einer der wichtigsten Orte des Aphroditekults. Der erste Weg führt uns zum Theater. Ein junger Mann legt dort gerade sein Handy, aus dem klassische Musik ertönt, auf die Bühne. Wir lauschen eine Weile der eindrucksvollen Akustik. Weiter schlendern wir an gut erhaltenen Ruinen vorbei zum Stadion. 30.000 Zuschauer fanden in dem 262 Meter langen und 59 Meter breiten Oval Platz. Nachdem wir uns zumindest gedanklich in der Wettkampfstätte sportlich betätigt haben, brechen wir auf nach Milet.
Die bisher landschaftlich schöne Gegend weicht zunehmend langweiligen Städten und Industriegebieten. Zehn Kilometer von der Küste entfernt, halten wir an der ehemaligen Hafenstadt Milet.
Milet ist der Geburtsort des Philosophen und Mathematikers Thales. Wer im Mathematikunterricht aufgepasst hat, kennt noch den Satz des Thales, nach dem alle von einem Halbkreis umschriebenen Dreiecke rechtwinklig sind .
Die ehemalige Stadt erstreckte sich auf einer Halbinsel. Dort, wo heute das Kassenhäuschen steht, lagen Handels- und Kriegsschiffe im Theaterhafen vor Anker. Eindrucksvolle 30 Meter aufragend, befindet sich der Namensgeber des Hafens noch heute an seinem Platz.
Über die weite Ebene des Schwemmlandes verstreut, stehen Bruchstücke ehemaliger Bauten und restaurierte Grundmauern im Gras. Die Säulen einer Stoa (Säulenhalle) spiegeln sich in einer Wasserlache, Schafe weiden im satten Grün. Nach dem Besuch der im Jahr 1404 aus Steinen leer stehender Häuser gebauten Ilyas-Bei-Moschee fahren wir weiter nach Priene.
Obwohl es bereits nach 17 Uhr ist und der Ticketschalter geschlossen sein müsste, erhalten wir noch Eintrittskarten. Steil führt der Weg aufwärts zu den Ruinen. Von einem Pinienwald umrahmt, steht ein verhältnismäßig kleines Theater an einem Hang. Unweit davon ragen fünf wiederaufgerichtete Säulen des Athena-Tempels eindrucksvoll in den blauen Himmel. Von einem Plateau schweift der Blick weit über die Mäanderebene und die Baumwollfelder.
Das Tagesziel Kusadasi erreichen wir in der Dämmerung und beziehen ein geheiztes Zimmer in einem Hotel an der Uferstraße. Auf der Suche nach einem Abendessen bummeln wir noch an der Wasserfront entlang. Dort reihen sich zwar Hotels und Restaurants aneinander, aber die Speisekarten sind alle sehr touristisch ausgerichtet.
In einem kleinen, etwas versteckt liegenden Lokal kehren wir ein. Eine Menükarte gibt es nicht. Ein alter Mann serviert in Form von Mezze Fische und Meeresfrüchte, die er am Tag gefangen hat. Das Überraschungsessen ist ausgezeichnet, der Preis allerdings auch beeindruckend hoch.
Von Kusadasi zum Flughafen in Izmir
Kusadasi wird in der Hauptsaison von Kreuzfahrttouristen überrannt. So langweilig wirkt die Stadt auch. Das Ufer ist lückenlos mit Hotels, Restaurants und teuren Läden zugebaut. Vor der Küste, durch einen Damm mit dem Festland verbunden, liegt die Taubeninsel. Auf ihr steht eine restaurierte, mit Zinnen bewehrte Mauer, die einen Burgturm und einen botanischen Garten umschließt. Schnell stehen wir wieder draußen und machen uns auf den Weg nach Ephesus.
Ephesus war in der Antike eine Großstadt mit 250.000 Einwohnern und einem wichtigen Hafen. Hier treffen wir das erste Mal während der Reise auf etliche Busse, die unentwegt Touristen in die Ruinen entlassen. Sie verteilen sich jedoch in der weitläufigen Anlage. Das Amphitheater und so manche Gebäudefassade wurden restauriert und vermitteln einen Eindruck von der Größe der Stadt, zu der auch der Artemis-Tempel, eines der sieben Weltwunder der Antike, gehörte. Sein Standort ist jedoch heute ein paar Kilometer außerhalb der einstigen Weltstadt in der Nachfolgesiedlung Selcuk.
Vom Artemis-Tempel ist nur eine Säule, die um vier Meter kürzer als das Original ist, wieder aufgebaut worden. Aber mit ein wenig Fantasie lässt sich die Dimension des Tempels erahnen. Die Steine des verfallenen Artemisions wiederum wurden im 6. Jahrhundert für den Bau der Johannesbasilika, in der sich angeblich das Grab des Apostels Johannes befinden soll, genutzt.
Unweit von Selcuk liegt das Bergdorf Sirince. Angepriesen wird es als ein Ort, der seine Ursprünglichkeit bewahrt hat. Auf der Zufahrtsstraße kommen uns jedoch große Reisebusse entgegen. Wir ahnen nichts Gutes. Im Ort sind die Gassen im Zentrum touristische Basarmeilen mit Läden und Cafés, deren Besitzer um Kundschaft werben. Erst weiter oben am Hang wird es ruhiger in den urigen Gassen und kommen die alten Steinhäuser zur Geltung. Wir kehren in ein Restaurant ein. Die Mutter des Hauses sitzt am offenen Kamin, grillt Fleisch und bäckt Brot über dem Feuer. Von der Terrasse haben wir einen unverstellten Blick auf das Dorf und reisen letztendlich versöhnt mit dem Abstecher weiter zum Flughafen in Izmir, geben das Auto ab und fliegen nach Istanbul.
Istanbul
Konstantinopel, Byzanz, Istanbul – eine Stadt auf zwei Kontinenten. Für unseren kurzen Aufenthalt haben wir uns einiges vorgenommen. Allerdings machen uns Sanierungsarbeiten in den Sehenswürdigkeiten und das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Schnee, Graupel und Schneeregen wechseln sich beständig ab. Die Bosporusfahrt und der Besuch eines Fußballspiels fallen der Witterung zum Opfer, in der Blauen Moschee steht ein Gerüst und der Ausflug in die Unterwelt der Yerebatan-Zisterne ist wegen Restaurierungsarbeiten nicht möglich.
Kirche, Moschee, Museum, Moschee – die Hagia Sophia. Sie war bis zum Bau der Peterskirche in Rom für fast 1000 Jahre die größte christliche Kirche der Welt, ehe sie nach der Eroberung der Stadt durch die Osmanen 1453 für die nächsten 500 Jahre in eine Moschee umgewandelt wurde. Mustafa Kemal Atatürk, der Gründer des säkularen türkischen Staates, ließ sie 1934 in ein Museum umwandeln. Seit 2020 wird sie wieder als Moschee genutzt.
Goldenes Horn, Bosporus, Marmarameer – der Topkapi-Palast thront auf einer Landspitze über den Wassern. Dreihundert Jahre lang war er Sitz der Sultane, die die Palaststadt beständig um immer noch prächtigere Bauten erweiterten. Die Anlage ist eine Stadt in der Stadt und hat mit dem verschachtelten Gebäudekomplex des Harems eine weitere Stadt in der Stadt. Vier Stunden durchstreifen wir das 70 Hektar große Gelände aus 1001 Nacht.
Ein Taxi soll uns zur Süleymaniye-Moschee bringen. Der Fahrer weigert sich jedoch, das Taxameter anzustellen. Wir bestehen darauf und stehen nach 50 Metern Fahrt wieder auf der Straße. Überrascht sehen wir uns an. In Istanbul ticken die Uhren offensichtlich anders, als im Rest des Landes.
Ein Schild weist den Weg zum Großen Basar, in dessen Nähe die Süleymaniye-Moschee steht. Wir folgen ihm, durchqueren den Basar, vorbei an Juwelier- und Süßwarenläden.
Als wir die auf einem Hügel stehende Moschee erreichen, reißt der graue Himmel auf und gibt den Blick auf das Goldene Horn und den Galata-Turm frei. Dorthin zieht es uns nach der Moschee-Besichtigung.
Auf der Galata-Brücke überqueren wir das Goldene Horn. Während oberhalb der Überführung Angler ihre Leinen ins Wasser halten und der Verkehr über die mehrspurige Straße rauscht, reihen sich in der Etage darunter die Fischlokale aneinander. Für einen 360-Grad-Blick über die Stadt gehen wir durch steile Gässchen hinauf zum Galata-Turm. Als wir dort ankommen, steht eine lange Warteschlange in der feuchten Kälte. Wir haben zwar schon nasse Schuhe, aber das ist uns dann doch zu viel des ungemütlichen Wetters und wir gehen in einem Café heiße Schokolade trinken.
In den am Wasser aufgebauten Imbissbuden beenden wir die Reise bei landestypischem Fast Food wie Ekmek (mit gebratenem Fisch und Salat gefülltes Brot), gefüllten Muscheln, Kokorec (gehäckselter Schafsdarm im Brot) und wärmenden Tee.