Guinea-Bissau

Der Magen hat keinen Feiertag (Urlaub).
(Sprichwort aus Guinea-Bissau)

Reisejahr 2023

Gambia – Bissau – Bijagos-Archipel (Bolama, Roxa, Oranginho, Poilao) – Bissau

Von Bintang in Gambia ist es nur ein Katzensprung bis zur senegalesischen Grenze. Mit Solo, dem Besitzer eines geländegängigen Fahrzeuges, wollen wir bis Ziguinchor im Senegal fahren und dort in ein Taxi umsteigen, das uns nach Guinea-Bissau bringen soll.  

Es ist sehr früh am Morgen und da nur eine Handvoll Leute die Grenze überqueren will, können wir zügig in den Senegal einreisen.  

Sümpfe und Reisfelder, die noch nicht bepflanzt sind, ziehen am Fenster vorbei. Die ausgebaute Straße wird zu einer löchrigen Piste. Solo fährt lieber neben dem Fahrweg im Wüstensand. „In Guinea-Bissau sind die Straßen noch viel schlechter“, warnt er uns vor.

Ziguinchor im Senegal

In Ziguinchor lenkt Solo das Auto am Busbahnhof durch ein Chaos an Reisebussen, Reissäcken, Taschen und Koffern. Mehrmals fragt er nach einer Fahrgelegenheit nach Guinea-Bissau.

Ein wild gestikulierender Typ leitet Solo zu einem VW Sharan. „Habt ihr ein Visum?“, will er wissen. Wir haben uns bereits vor der Abreise ein Visum in Brüssel besorgt und können ohne Zeitverlust weiter reisen.

70 Euro kostet die Tour nach Bissau und obwohl im Auto noch Plätze frei sind, startet der Fahrer sofort. Bis zur Grenze nach Guinea-Bissau ist es nur ein Katzensprung. Aus- und Einreise gehen abermals sehr zügig vonstatten.

Guinea-Bissau

Die Straßen sind besser, als uns prophezeit wurde und auch der Taxifahrer trifft bei den vielen Straßenkontrollen von Polizei und Armee offensichtlich den richtigen Ton. Ohne eine Gebühr von uns zu verlangen, lassen sie uns passieren. Manche Soldaten salutieren, wenn sie uns im Auto erblicken.

Acht Stunden nach unserem Aufbruch in Bintang erreichen wir Bissau. Während aus dem Radio die Karfreitagsmesse tönt, tauchen wir ein in das chaotische Leben der Stadt. Autofahrer drängeln und hupen im dichten Verkehr, am Straßenrand wird lautstark gehandelt und verkauft.

Unser Zimmer befindet sich in einem besseren Quartier der Stadt, grenzt jedoch unmittelbar an ein eher dörfliches Viertel. Auf der staubigen Straße spielen die älteren Jugendlichen Fußball, die Jüngeren mit einem Latschen Völkerball; Schweine laufen auf der Suche nach Futter durch den Schmutz; Frauen sitzen unter einem großen Baum und diskutieren.

Dörfliches Leben in Bissau.
Fußballtor auf der Straße
Bijagos-Archipel

Am Morgen steht ein verrostetes Auto mit zerfledderten Sitzen vor der Tür und bringt uns zum Hafen. Wir durchqueren das eher unscheinbare Hafengelände. Auffallend ist nur ein schwimmendes Schiffskraftwerk aus der Türkei, das die Stadt mit Strom versorgt.  An der Hafenwache wartet bereits ein Motorboot und befördert uns zur „Africa Princess“, die eine Woche lang unser Zuhause sein wird.

Die „Africa Princess“ ist ein 15 Meter langer Katamaran mit vier Gästekabinen. Durch eine 90 mal 90 Zentimeter große Luke geht es über vier steile Leitersprossen hinab in den Rumpf. Ein Duschvorhang trennt Dusche, Waschbecken und WC von der offenen Kabine ab. Auf durchgelegenen Brettern liegt eine von den Schiffswänden eingefasste Doppelmatratze. Als Stauraum dienen zwei Fächer in der Wandverkleidung und ein kleiner Schrank. Für erträgliche Temperaturen sollen eine Klimaanlage oder wahlweise ein Tischventilator sorgen. Mehrere Spots, jeder mit eigenem Schalter versehen, spenden Licht. Es ist eng, aber gemütlich.

Die Besatzung stammt größtenteils aus dem Senegal und spricht französisch, einige wenige können portugiesisch, aber niemand englisch.

Vor dem Tourstart gibt es neben einem Begrüßungsgetränk ein paar Erläuterungen von Sagna, dem Kapitän: „Das Bijagos-Archipel besteht aus 88 Inseln, von denen 21 dauerhaft bewohnt sind. Wir werden bis in den südlichsten Teil des Archipels fahren, aber wann wir wo anlegen, hängt von der Tide ab. Zu den Stränden werden euch Pinto und Charlemagne mit einem kleinen Boot bringen.“

Katamaran Africa Princess
Africa Princess
Inselstrand in Guinea-Bissau
Inselstrand
Insel Bolama

Die Gezeiten lassen einen sofortigen Start mit dem Beiboot zur Insel Bolama zu. Das Eiland war im 19. Jahrhundert ein Zankapfel zwischen Portugal und dem Vereinigten Königreich Großbritannien und Irland. 1870 wurde der Streit von einer Kommission unter Leitung des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Ulysses S. Grant beendet und die Insel den Portugiesen zugesprochen.

Infolgedessen wurde der auf der Insel befindliche Ort Bolama 1879 die Hauptstadt von Portugiesisch-Guinea. Diesen Status verlor er 1941 an Bissau. Mit dem Umzug der Regierung auf das Festland setzte der Niedergang der Stadt ein.

Vor der Besichtigung des historischen Stadtzentrums stärken wir uns bei einer warmen Mahlzeit. Im Insellokal, einem kahlen Raum mit einem Tisch und fünf wackligen Stühlen, wird eigens eine Tischdecke aufgelegt und Fisch, Reis und Salat serviert.

Die Straßen werden gesäumt von eindrucksvollen Ruinen wie der Zentralbank der Kolonie, der Banco Nacional Ultramarino, dem monumentalen Rathaus und dem Gouverneurspalast. Einige Wohnhäuser aus der Kolonialzeit sind bewohnt, andere werden von Bäumen und Sträuchern überwuchert. Über allem kreisen Schwärme von Flughunden.

Bolama im Bijagos-Archipel in Guinea-Bissau
Bäume und Sträucher überwuchern die Ruinen
Ruine des Präsidentenpalastes in Bolama (Guinea-Bissau)
Ruine des Präsidentenpalastes
Gouverneurspalast in Bolama Guinea-Bissau
Gouverneurspalast
Kirche auf Bolama
Kirche

Als das Fährboot aus Bissau anlegt, kommt Leben in die Straßen. Lastenmotorräder brausen zur Anlegestelle und kommen voll beladen mit Leuten und Waren wieder zurück.

Nach der Tour kühlen wir uns bei einer holprigen, windigen Fahrt über die Atlantikwellen ab und legen zum Baden an einem langen, von einer grünen Wand aus Palmen und Baobabs gesäumten Traumstrand an.

Während wir das angenehm temperierte Wasser genießen, verschwinden Pinto und Charlemagne mit einem Kanister in der Hand im Grün. Als sie wiederkommen, ist der Behälter mit frischer Milch gefüllt.

Pinto winkt uns zum Boot: „Die Africa Princess ist noch auf dem Weg. Bis sie ankommt, fahren wir noch zu einer weiteren Insel. Dort könnt ihr noch einmal baden.“

Es wird ein kurzes Vergnügen. Kaum sind wir im Wasser, taucht der Katamaran auf und geht vor dem Inselchen Ilheus dos Porcas vor Anker. Wir gehen an Bord, duschen und relaxen bis zum Abendessen auf dem Sonnendeck.

Das Diner ist ein wahrer Gaumenschmaus. Nach einem frischen Salat gibt es ein köstliches Fischgericht, gefolgt von einem fruchtigen Dessert. Passend dazu steht ein Krug mit Hauswein auf dem Tisch.

Im Laufe der Reise wird uns der Küchenchef zwei Mal am Tag mit seiner Kochkunst verwöhnen und auch das hohe Niveau beibehalten.

Mit Einbruch der Dunkelheit kommt ein starker Wind auf. Das Boot schwankt; ein Anflug von Seekrankheit überkommt mich. Aber als wir in die Kajüte krabbeln, wird aus dem unangenehmen Schaukeln ein sanftes Wiegen in den Schlaf.

Insel Roxa

Am Morgen ist es wieder windstill und die Sonne brennt. Ebbe hat einen breiten Schlammgürtel vor der Insel frei gelegt, sodass das Schiff auf einer schmalen Wasserrinne schwimmt. Am Ufer sitzen Männer unter einem Baum und beobachten uns.

Der Tagesablauf bleibt über die gesamte Zeit konstant. Um 8 Uhr gibt es Frühstück, es folgen eine Aktivität und ein Wasservergnügen, dann gibt es Mittag und nach einer Siesta wird noch einmal an einem einsamen Inselstrand ein Bad im Meer genommen. Während wir den Tag genießen, geht ein Teil der Crew angeln und kommt mit bis zu 15 Kilogramm schweren Fischen wie Barrakuda und Stachelmakrele wieder, die geputzt und eingefroren werden oder auf unseren Tellern landen.

Nach dem Frühstück gehen wir auf der Insel Roxa an Land. Dörfer mit 1200 Einwohnern liegen versteckt im dichten Grün. Gelebt wird noch nach alten Traditionen in einer matriarchalischen Gesellschaft. Das Leben ist sehr einfach, ohne Strom oder fließend Wasser. Fischfang und Cashew-Ernte bilden die Einkommensquellen. Jedoch tauschen die Inselbewohner ihre Produkte meist untereinander aus und kaufen nur selten auf dem Festland ein.

Dorf auf der Insel Roxa in Guinea-Bissau
Hütte auf der Insel Roxa
Dorf auf der Insel Roxa in Guinea-Bissau (Bijagos-Archipel)
Das Leben ist sehr einfach, ohne Strom oder fließend Wasser.

Von Kindern umringt besichtigen wir die Siedlung. Einige von ihnen besuchen die Dorfschule, wo sie neben Kreolisch auch Portugiesisch lernen.

Im Schatten der Bäume werden Cashewfrüchte gewaschen und anschließend von Hand gepresst. Der Saft fließt in eine Schüssel, wird dort drei Tage lang gegoren und anschließend als Wein getrunken.

Vor einer Hütte stehen Frauen und binden Stroh zusammen; zwei weitere sitzen auf dem Dachstuhl und decken das Dach ein. Plötzlich zupft mich eine von ihnen am Ärmel und bedeutet mir, ich solle ihn aufreißen. Sie zeigt auf ihre zerrissene Bluse. Mit wilden Gesten und fuchtelnden Händen, die sich meinem ohnehin luftigen Kleid bedenklich nähern, versucht sie mich von ihrer Idee zu überzeugen. Eine zweite gesellt sich dazu und will gleich die ganze Garderobe haben. Kurz darauf greift ein junges Mädchen nach meinen Ohrringen. Zum Glück sind aber alle drei nicht aggressiv und wir können weitergehen.

Cashewfrüchte werden gewaschen und anschließend von Hand gepresst (Bijagos-Archipel, Insel Roxa)
Cashewfrüchte werden gewaschen und anschließend von Hand gepresst
Frauen decken ein Dach auf der Insel Roxa  im Bijagos Archipel
Frauen decken ein Dach

Pinto zeigt auf ein rundes Haus mit intaktem Mauerwerk und Dach. „Das ist der Palast der Königin.“ Gerne würden wir ihr einen Besuch abstatten, aber sie weilt gerade auswärts.

Als wir wieder den Strand erreichen, liegt die „Africa Princess“ dort bereits vor Anker und nach einem Bad geht es zum Mittagessen an Bord.

Am späten Nachmittag hat sich das Wasser wieder weit zurückgezogen und viel Schlamm freigelegt. „Ihr könnt jetzt fürs Abendessen Muscheln ausgraben“, lacht augenzwinkernd der Kapitän.  

Mit einem Löffel in der Hand gehen wir im Schlamm buddeln. Die Muscheln liegen dicht nebeneinander an der Oberfläche und der Eimer füllt sich schnell. Sie ähneln optisch den belgischen Meeresfrüchte-Pralinen, eignen sich aber besser als diese für eine wohlschmeckende Vorspeise mit Salat.

Und noch ein Dorf

Der nächste Morgen startet wieder mit einer Dorfbesichtigung. Ein Pfad aus rotem Sand schlängelt sich durch Felder, auf denen Trockenreis angebaut wird. Kleine Solarpaneele liegen in der Sonne und füllen Handy-Akkus auf.

Auf einer Lichtung stehen massiv gebaute Häuser mit rußgeschwärzten Wänden und verkohlten Dächern. Vor drei Monaten hat ein Brand die meisten Hütten beschädigt. An den Häusern wird zwar gewerkelt, aber viele Bewohner leben noch in provisorisch aus Planen errichteten Verschlägen.

Kaum sind wir in Sichtweite, kommen Kinder angerannt
Das Dorf wird wieder aufgebaut

Kaum sind wir in Sichtweite, werden wir von Kinderscharen umringt. Einige kratzen vorsichtig an meinem Arm, um die Echtheit der Hautfarbe zu testen. Eine alte Frau mit ein paar um den Hals gewickelten Bastfasern verlangt nach Medizin. Später kommt ein Mann auf uns zu und zeigt seinen vernarbten Oberkörper.

Insel Oranginho

Während der Siesta schippern wir weiter nach Oranginho und legen in einer schmalen Bucht an. Zum Nachmittagsbad fahren wir diesmal zu einem „Pool“. Der Ozean ist hier rau und das aus Steinen gebildete natürliche Becken ist eine gute Alternative.

Unterdessen verschwinden Pinto und Charlemagne im dichten Pflanzengürtel und kommen nach einer Stunde mit einem Eimer voller Muscheln wieder. Bei Ebbe kann man sie einfach von den Wurzeln der Mangroven pflücken. Es ist ein willkommener Snack vor der Rückfahrt zum Katamaran.  

Am nächsten Morgen ist der Himmel angenehm bewölkt. Das Wetter ist genau richtig für einen Trip durch schmale Buchten und Wasserläufe. Allerdings währt das Wolken-Intermezzo nur kurz und die Tour wird wegen der aufkommenden Hitze abgebrochen.

Mangroven im Bijagos Archipel
Mangrovenwald
Bijagos Archipel in Guinea Bissau
Fischerboot am Strand

Das Schiff bleibt eine weitere Nacht vor Oranginho liegen. Die Crew tankt Wasser und putzt die Bordwände, während der Kapitän die Motoren säubert.

Marinepark Joao Vieira

Nach dem Frühstück nimmt die „Africa Princess“ Fahrt in Richtung offenes Meer auf. Ziel ist der Marinepark Joao Vieira, ein Archipel im Archipel.

Sagna steuert die südlichste der Inseln, die Schildkröteninsel Poilao, an. Es ist ein kleines Eiland mit hellem Strand, eingerahmt von einem grünen Gürtel und dunklem Tuffstein im blauen Wasser. Das Inselinnere ist heilig und darf nicht betreten werden. Sex und Blutvergießen sind laut einer Hinweistafel ebenfalls verboten.

Der Strand sieht aus, als wäre er mit Riesenreifen befahren worden. In Sandkuhlen liegen zerbrochene Eierschalen. Pinto fängt unter dem Grün zu buddeln an und schon hat er ein paar Schildkrötenbabys in der Hand. Die schwarzen Tierchen mit dem weißen Bauch fühlen sich samtig weich an. Sie fangen sofort an, mit ihren Füßen zu rudern und wollen vorwärts krabbeln. Wir setzen sie am Wasser ab und sehen ihnen zu, wie sie im Meer verschwinden.

Schildkröten auf der Insel Poilao im Bijagos Archipel (Guinea-Bissau)
Sie fangen sofort an, mit ihren Füßen zu rudern und streben zum Wasser
Baby-Schildkröte auf der Insel Poilao im Bijagos Archipel
Baby-Schildkröte auf dem Weg ins Meer

Während wir noch ein wenig am Strand entlangbummeln, sammeln Pinto und Charlemagne weitere Babys ein und lassen sie uns zum Ärger der auf Beute lauernden Möwen ins Meer setzen.

Mittlerweile ist die Sonne hinter den aufziehenden Wolken verschwunden. Das Boot hopst mit seinem 200-PS-Motor über den unruhigen Atlantik. Gischt zischt um den Bug. Jede Welle ist eine Dusche und weit und breit ist kein Land zu sehen. Als die Lichter des Schiffes in der Ferne aufleuchten, sind wir erleichtert.

Insel Meio

Der letzte Tag auf dem Katamaran beginnt. Gegen Mittag steuern wir die Insel Meio an. Vogelgezwitscher empfängt uns. Unter hohen Bäumen stehen auf einer Lichtung ein aus Astgabeln und einer Platte gebauter Tisch und mehrere Hocker. Erfrischungsgetränke liegen in einer Kühlbox bereit; Osman, der Koch, serviert eine große Pfanne mit Paella.

Nach einer kurzen Verdauungspause kehren wir zurück auf die „Africa Princess“. Kaum sind wir an Bord, werden die Anker gelichtet. Insel um Insel zieht vorbei. Der Tag neigt sich dem Ende zu und wir haben Sehnsucht nach unserem nachmittäglichen Bad im Meer. Als die Sonne schon zu sinken beginnt, lässt Sagna endlich die Anker werfen.

Das Picknick wird von der „Africa Princess“ auf die Insel Meio gebracht.
Traumstrand im Bijagos-Archipelin Guinea-Bissau
Strand auf einer unbewohnten Insel

Sofort sitzen wir im Beiboot, brausen zur nächstgelegenen Insel und baden, bis die Sonne hinter den Baumwipfeln verschwindet. Auf dem Rückweg begegnen uns mitten auf dem Meer drei Männer in einem Einbaum, der mit Muschelketten behängt ist. Das Boot hat keinen Motor und die drei paddeln gegen die Wellen an.

Rückkehr nach Bissau

Am Morgen können wir uns wider Erwarten noch einmal in die Fluten des Atlantiks werfen und genießen das Bad in vollen Zügen.

Bissau ist nicht mehr weit und als wir uns schon fast am Ziel wähnen, wird plötzlich der Tisch eingedeckt und ein senegalesisches Hochzeitsessen serviert. Auch damit haben wir nicht gerechnet und uns bereits beim Frühstück ordentlich satt gegessen.

Nach 300 Kilometern Kreuzfahrt durch ein herrliches Naturparadies und mit ein paar Pfunden mehr auf den Rippen gehen wir in Bissau wieder an Land.

Bissau

Bissau hat eine der schönsten Altstädte Westafrikas. Die meisten Gebäude aus der Kolonialzeit, wie das Postgebäude, die Kathedrale und die Festung Amura befinden sich im Stadtteil Velho.

Blick über Bissau und die Katholische Kathedrale
Blick über Bissau und die Katholische Kathedrale
Justizpalast in Bissau
Justizpalast

Die Festung wird vom Militär als Hauptquartier genutzt. Zwei Bewaffnete sitzen vor dem Eingang. „Dürfen wir das Fort besichtigen?“, fragen wir einen Soldaten. Er geht gemächlich los und kommt nach einer Weile mit einem Mann in Zivil zurück, der uns die Anlage zeigt.

Die Zitadelle ist mit uralten Bäumen bewachsen. Kanonenrohre ragen über die hohen Mauern. Die Gebäude sind zwar noch aus der Kolonialzeit, aber nicht so heruntergekommen wie in der Altstadt. Militärisches Gerät steht im Innenhof verteilt. „Ihr könnt fotografieren“, gestattet unser Begleiter.

Unter einer Glaspyramide befindet sich das Grab von Amilcar Cabral, einem der Kämpfer für die Unabhängigkeit von Guinea-Bissau und den Kapverden. Sein VW Käfer steht in einer Reihe mit verschiedenen Abwehrgeschützen unter einem Dach. Unser Begleiter zieht die Plane beiseite: „Setzt euch ruhig rein.“  

Vor dem Präsidentenpalast geht es nicht so entspannt zu. Eine Handvoll Soldaten bewacht das Gebäude und weist uns darauf hin, dass wir nicht davor entlanggehen dürfen. Aber wie alle im Land sprechen sie nur portugiesisch und wir verstehen eben nichts.

Platz der Helden des Unabhängigkeitskampfes in Guinea-Bissau
Denkmal für die Helden des Unabhängigkeitskampfes
Handwerkermarkt in Bissau
Bilder auf dem Kunsthandwerkermarkt

Zentraler Platz der Stadt ist ein Kreisverkehr, in dessen Mitte das Denkmal „Helden des Unabhängigkeitskampfes“ steht. Unzählige Taxis, das Hauptverkehrsmittel der Einheimischen, kurven dort herum. Auch wir winken eines heran und lassen uns zum Kunsthandwerkermarkt bringen. Dort stöbern wir im Schatten großer Bäume zwischen Korbflechtereien, Bildern und Schneiderhandwerk herum, bis auch der letzte CFA-Franc (Communauté Financière d’Afrique) ausgegeben ist.

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