Australien

Regen lässt das Gras wachsen, Wein das Gespräch.
(Sprichwort aus Australien)

Reisejahr 2024

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Northern Territory: Darwin – Litchfield-Nationalpark – Nitmiluk-Nationalpark – Kakadu-Nationalpark

Kängurus, Koalas, Quokkas und Wombats: Australien ist einerseits bekannt für seine possierlichen Tiere, andererseits ist das Land auch Heimat der giftigsten und tödlichsten Schlangen, Spinnen und Quallen der Welt sowie der aggressiven Salzwasserkrokodile.

Darwin: die Hauptstadt des Northern Territory

Darwin streifen wir nur kurz. Unser Interesse gilt vor allem der Crocosaurus Cove, eine Art Zoo für Krokodile und andere Reptilien. Nebenbei ist sie auch der einzige Ort in Australien, an dem man mit einem Salzwasserkrokodil (Saltie) tauchen kann. Ein Erlebnis, das wir uns nicht entgehen lassen.

Im „Cage of Death“, einem Zylinder aus Plexiglas, werden wir in das Wasserbecken von Krokodil Baru, einem 5,10 Meter langen und circa 600 Kilogramm schweren Saltie hinabgelassen. Mit lauerndem Blick umkreist uns das Reptil, drückt sein Maul frontal gegen die Scheibe, wendet sich wieder ab und schabt kurz darauf mit seinem eindrucksvollen Gebiss an den schon reichlich zerkratzten Scheiben. Immerhin können die spitzen Zähne mit einer Kraft von drei Tonnen zubeißen.

Ein Baby-Krokodil in Darwin, Australien
Ein Baby-Krokodil
Salzwasserkrokodil in Darwin, Australien
Baru drückt sein Maul gegen die Scheibe
Salzwasserkrokodil in Darwin, Australien
und schabt kurz darauf mit seinem Gebiss an den zerkratzten Scheiben

Seine gelb schimmernden Augen wenden sich nicht eine Sekunde von uns ab. Auch das vom Personal angebotene Hühnerbein, mit dem Baru zu einem Sprung aus dem Wasser gelockt werden soll, interessiert ihn wenig. Erst als unser „Käfig“ nach 15 Minuten aus dem Gehege gezogen wird, schnappt er nach dem Huhn.

Nach diesem ersten Zusammentreffen mit der hiesigen Tierwelt übernehmen wir einen Mietwagen und starten zu den drei Nationalparks Litchfield, Nitmiluk und Kakadu.

Litchfield-Nationalpark

Nur eine kurze Autofahrt von Darwin entfernt, liegt in der Nähe des Dorfes Batchelor der Litchfield-Nationalpark. Seine tosenden Wasserfälle, natürlichen Felsenpools, magnetischen Termitenhügel und abwechslungsreichen Wanderwege durch Eukalyptus- und Monsunwälder versprechen spannende Aktivitäten.

Allerdings müssen wir einige Einschränkungen in Kauf nehmen. „Die Regenzeit war unerwartet lang und viele Pfade und Naturpools sind noch gesperrt“, erfahren wir an der Rezeption unseres Quartiers. Vor allem Salties, die sich zu dieser Jahreszeit vermehrt in den Überschwemmungsgebieten, Wasserlöchern, Schluchten und Flüssen tummeln, machen die Nationalparks unsicher.

Buley Rockholes und Florence-Wasserfall

Bei Sonnenaufgang brechen wir auf zu den Buley Rockholes. Die Temperaturen sind um diese Zeit – auch für die Tierwelt – noch erträglich. Kängurus hüpfen über die Straße, Raubvögel mit Schlangen in den Krallen fliegen vorbei, eine Schwarzkopfpython ringelt sich auf dem Asphalt.

Die morgendliche Dusche nehmen wir in den Kaskadenbecken der Buley Rockholes. Angenehm kühl umschmeichelt uns das kristallklare Nass. Die Strömung ist jedoch so stark, dass wir kraftvoll gegen sie anschwimmen müssen und anschließend zwar erfrischt, aber auch etwas müde aus dem Wasser steigen.

Einen zweieinhalb Kilometer langen Fußweg durch lichten Wald entfernt, ergießen sich die Florence-Wasserfälle in ein großes Naturbecken. Ein Hinweisschild warnt vor Krokodilen, aber da Schwimmen ausdrücklich erlaubt ist, stürzen wir uns beherzt in die kalten Fluten.  

Buley Rockholes im Litchfield Nationalpark
Buley Rockholes
Florence-Wasserfall im Litchfield Nationalpark in Australien
Florence-Wasserfall

Für den Rückweg zum Auto wählen wir den Shady Creek Walk, einen Pfad durch den Monsunregenwald. Dieser liegt zwar wohltuend im Schatten, dafür haben handtellergroße Spinnen ihre Netze über den Weg gespannt, sodass wir nur langsam vorwärtskommen.

Tjaetaba- und Wangi-Wasserfall

Auch am Folgetag brechen wir bereits in der Morgendämmerung auf. Diesmal müssen wir uns das morgendliche Bad, das wir oberhalb des Tjaetaba-Wasserfalls nehmen wollen, auf einem schweißtreibenden Wanderweg (Greenant Creek) erlaufen. Während der Pfad anfangs noch durch schattigen Wald dem Bachlauf folgt, steigt er die letzten Meter ungeschützt vor der Sonne steil zur Fallkante des Tjaetaba-Wasserfalls an.

Dort lädt ein von Felsen begrenzter Pool, der von einer kleinen Kaskade gespeist wird, zum Schwimmen ein. Nach einer wohlverdienten Nackenmassage unter dem Mini-Wasserfall, genießen wir die fantastische Aussicht über das Tal und die bewaldeten Hänge.

 Tjaetaba-Wasserfall in Australien
Tjaetaba-Wasserfall
Pool an der Fallkante des Tjaetaba-Wasserfalls
Pool an der Fallkante des Tjaetaba-Wasserfalls

Erst als die Sonne schon viel zu hoch steht, verlassen wir den paradiesischen Ort. Trotzdem wollen wir noch einen Abstecher zum Wangi-Wasserfall einlegen, der immerhin als das Juwel des Nationalparks gilt. Nach den bisherigen Eindrücken wirken die Kaskaden auf uns jedoch nicht sonderlich spektakulär. Zudem lassen die großzügig angelegten Park- und Grillplätze sowie ein Camp erahnen, wie dicht gedrängt es hier in der Saison zugeht.

Nitmiluk-Nationalpark

Am nächsten Tag brechen wir auf in die Kleinstadt Katherine, das Eingangstor zum Nitmiluk-Nationalpark. Bekannt ist dieser vor allem für die Katherine Gorge, ein Wasserstraßenlabyrinth, das sich auf einer Länge von 12 Kilometern durch steil aufragende Felswände windet.

Während in den trockenen Monaten drei, durch jeweils einen kurzen Fußweg verbundene Passagen der Schlucht mit einem Boot befahren werden können, müssen wir uns zum Ende der Regenzeit hin noch mit zweien zufriedengeben. Beeindruckend ist die Tour entlang der bis zu 70 Meter hohen, in verschiedenen Farben in der Sonne schimmernden Felsen aber allemal.

die Katherine-Schlucht im Nitmiluk-Nationalpark
Katherine Gorge
Bis zu 70 Meter hohe Felsen umgeben den Fluss

Viel mehr als die Bootsfahrt können wir wegen der noch aktuellen Überschwemmungen und einem erhöhten Krokodil-Aufkommen nicht unternehmen und reisen am nächsten Tag weiter in den Kakadu-Nationalpark.

Kakadu-Nationalpark

Auch im Kakadu-Nationalpark sind wegen der langen Regenzeit so gut wie keine Aktivitäten möglich, sodass wir mangels Auswahl zu den Kubara-Pools, einer Reihe von kleinen Kaskaden wandern. Schon zu Beginn des zwei Kilometer langen Weges warnt ein Hinweisschild vor den im Wasser lauernden Krokodilen. Wir müssen uns jedoch erstmal der unzähligen, umherschwirrenden Moskitos erwehren, um dann an den modrig riechenden, wenig eindrucksvollen Pools festzustellen, dass wir uns den Weg auch hätten sparen können.

Wanderweg zu den Kubara-Pools
Kubara-Pools im Kakadu-Nationalpark in Australien
Kubara-Pools

Neben Natur hat der von Sandsteinformationen dominierte Nationalpark auch Kulturelles zu bieten. Tausende von Jahren hindurch boten die Felsen den Aborigines einen schützenden Unterschlupf. Einer Leinwand gleich bemalten sie das Gestein mit spirituellen Motiven und Szenen aus ihrem Alltag.

Felszeichnungen: Musik und Tanz
Felszeichnungen: Musik und Tanz
Felszeichnungen: die Frau des Feuers
Felszeichnungen: die Frau des Feuers

Den Besuch des Nationalparks beenden wir mit einem Abstecher zum Nawurlandja Lookout, eine zerklüftete, felsige Erhebung mit einen malerischen 180-Grad-Blick über rötlich schimmernde Klippen und ein Meer aus Savannenwäldern.

Darwin für eine Nacht

Nur anderthalb Flugstunden von Darwin entfernt, liegt – einer Reiseofferte gleich – mit Ost-Timor einer der jüngsten Staaten der Welt im Pazifik. Dieser „Einladung“ können wir nicht widerstehen und so unterbrechen wir unsere Australientour erst einmal für ein paar Tage.

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