„Frieden, Regen, Wohlstand“
(Wahlspruch von Lesotho)
Reisejahr 2025 | Lesezeit 3 Minuten
Lesotho (Tsehlanyane-Nationalpark) – Eswatini
Über den südafrikanischen Caledonspoort-Pass gelangen wir nach Lesotho. Der kleine Binnenstaat, der sich selbst als „Königreich im Himmel“ bezeichnet, ist vollständig von Südafrika umgeben; sein tiefster Punkt liegt auf 1.200 Metern über dem Meeresspiegel.
Die Einreise mit dem Mietwagen verläuft zügig und unkompliziert. Nachdem wir die lebhafte Grenzstadt Butha-Buthe durchquert haben, kommen wir – soweit es die Schlaglöcher zulassen – gut voran. Die Straße führt durch abgelegene, von unzugänglichen Gebirgsketten und tief eingeschnittenen Tälern eingerahmte Dörfer. Viele Bewohner tragen traditionelle Kleidung wie die Kobo – eine Wolldecke mit großflächigen Mustern, die elegant über die Schultern gelegt wird. Manche ergänzen ihr Outfit mit dem Mokorotlo, einem kegelförmigen Strohhut, der als nationales Symbol auch die Flagge Lesothos ziert.
Tsehlanyane-Nationalpark
Unser Ziel ist der Tsehlanyane-Nationalpark, der inmitten der Maloti-Berge liegt – einer Gebirgskette, in der sich auch die höchsten Gipfel der Drakensberge befinden. Mehrere Flüsse durchziehen die eindrucksvolle Landschaft, darunter der Maliba, an dessen Ufer wir ein aus Felsstein gebautes Haus gemietet haben. Die Unterkunft befindet sich auf 2000 Metern Höhe, weshalb es hier deutlich kälter ist als in Südafrika. Zwar gibt es einen Kamin im Wohnraum, doch reicht seine Wärme kaum aus, um das Zimmer vollständig zu beheizen. Mit Mütze und mehreren Lagen Kleidung verbringen wir die Abende vor dem hell lodernden Kaminfeuer.
Wandern im Nationalpark
Immerhin scheint tagsüber die Sonne, und wir brechen zu einer rund siebenstündigen Wanderung auf. Der sehr gut markierte Pfad ist anfangs durch Nachtfrost, Morgensonne und Pferdehufe aufgeweicht, sodass wir nur langsam vorankommen. Später steigt der Weg allmählich an und verläuft entlang einer Hangkante bis zum Höhepunkt der Tour: dem spektakulären Lesaloto-Wasserfall, der über drei Kaskaden in die Tiefe stürzt. Zwar führt er in der Trockenzeit nur wenig Wasser, doch vor der Kulisse schneebedeckter Gipfel bietet sich ein beeindruckendes Panorama.
Ab hier geht es steil bergauf. Wir kämpfen uns den Hang hinauf, bis wir schließlich einen Sattel erreichen. Dort treffen wir auf Ranger, die den Zustand des Wanderweges zu Pferd kontrollieren. Nach einem kurzen Gespräch setzen wir den Abstieg auf der anderen Seite des Berges fort. Doch auf dem rutschigen Untergrund aus Sand und Geröll verlieren wir immer wieder den Halt und kommen kaum voran.
Kurzfristige Abreise aus Lesotho
Am nächsten Morgen ist der Himmel wolkenverhangen, und angesichts der Kälte und drohenden Nässe beschließen wir, in Richtung Hauptstadt Maseru aufzubrechen. Die Stadt unterscheidet sich jedoch kaum vom ländlichen Lesotho – abgesehen von ihrer Größe und einer deutlich höheren Kriminalitätsrate. Da es zudem ununterbrochen regnet, entscheiden wir uns spontan, weiter nach Ficksburg in Südafrika zu fahren. Dort finden wir ein beheizbares Zimmer und genießen ein wohltuendes Abendessen im Wohnzimmer unseres Gastgebers.
Nach einem reichhaltigen Frühstück am nächsten Morgen reisen wir weiter nach Eswatini – in der Hoffnung auf trockenes und vor allem wärmeres Wetter.