Bremen

„Buten un binnen, wagen un winnen!“
(Aus Bremen)

Bremen – die Stadt, in der vier Tiere Karriere als Wahrzeichen machten, während Fußballer von Werder Bremen bis heute auf der Suche nach vergleichbarem Ruhm sind.

Fangen wir aber mit der legendären „Dom-Maus“ an. Das kleine steinerne Biest hockt gut getarnt am Fuße eines Domportals. Wer sie findet, darf sich als echter Bremen-Kenner fühlen, oder einfach als jemand, der sehr lange die Mauern abgesucht hat.

Im Dom liegt übrigens Adolph Freiherr Knigge begraben, der Mann, der den Deutschen Manieren beibrachte. Praktisch, denn so kann man direkt über seinem Grab testen, wie es mit den eigenen Tischsitten aussieht.

Gleich daneben das Rathaus. Ein Prachtbau! Führungen? Leider Fehlanzeige. Dreimal versucht, dreimal wegen einer Veranstaltung geschlossen. Vielleicht steckt Till Eulenspiegel dahinter, der in Bremen schon früher Schabernack trieb. Immerhin gewann er hier eine Wette, bei der er eine Marktfrau dazu brachte, ihre eigenen Tonkrüge zu zerschlagen. Wahrscheinlich der erste dokumentierte „Lifehack“.

Zum Glück gibt es ja noch die Stadtmusikanten. Wer beide Vorderbeine des Esels umfasst, soll Glück haben. Beide Beine wohlgemerkt, sonst reicht am Ende ein Esel dem anderen die Hand.

Dom und Rathaus von Bremen
Dom und Rathaus
Eathaus von Bremen
Rathaus
Bremer Stadtmusikanten

Die Gebrüder Grimm ließen Esel, Hund, Katze und Hahn hier ein „besseres Leben“ suchen. Wahrscheinlich fanden sie es im Schnoor: schmale Gässchen, uralte Fachwerkhäuser und überall Restaurants mit Gerichten auf der Speisekarte, die den verheißungsvollen Namen „Pinkel“ haben.

Weiter zur Böttcherstraße: roter Backstein, Kunst und ein Glockenspiel aus 30 Meißener Porzellanglocken, die fröhlich Seemanns- und Volkslieder klimpern, ganz ohne Shanty-Chor.

Der Lichtbringer – Relief über dem Eingang der Böttcherstraße
Glockenspiel aus 30 Meißener Porzellanglocken

Apropos Seemannslieder: An der Schlachte – klingt nach Metzgerei, ist aber nur die Uferpromenade – liegt die „Alexander von Humboldt“. Das Schiff mit den grünen Segeln, bekannt aus der Beck’s-Werbung ist eigentlich eine Ikone, aber für viele Besucher nur: „Ah, das Bier-Schiff!“

Weniger maritim, dafür himmlisch-technisch geht’s auf dem Airbus-Gelände weiter. Hier sichtet man gelegentlich einen „Beluga“ – nicht das Säugetier, sondern das Flugzeug mit Wal-Kopf. Es transportiert Bauteile zwischen Bremen und Toulouse. Noch aufregender ist das 1:1-Modell eines Weltraumlabors. Man kann sich darin sportlich verrenken, während die echte ISS mit 28.000 Stundenkilometern über unsere Köpfe rast.

Wesentlich gemütlicher als im All ist es allerdings auf dem bronzenen Loriot-Sofa samt Mops bei Radio Bremen. Ohne Mops, so wissen wir, wäre das Leben zwar möglich, aber bekanntlich sinnlos.

Neben Loriot gab es in Bremen auch düstere Figuren: Gesche Gottfried, die Serienmörderin, vergiftete im 19. Jahrhundert ihre Mitmenschen, sozusagen das „True Crime“-Kapitel der Hansestadt.

Und wer wirklich tief eintauchen will, begibt sich in die Unterwelt Bremens, zu Tiefbunkern und einer geheimnisvollen unterirdischen Straße. Ursprünglich diente sie als Warenlieferweg, heute auch als Fluchtweg für Diskobesucher oder, so heißt es, für Türsteher, die mal wieder die Polizei im Nacken haben. Wenn schon fliehen, dann bitte stilvoll unterirdisch.

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