Tyssaer Waende

Die Tyssaer Waende (Tiské stěny) liegen bei Tisá im böhmischen Teil des Elbsandsteingebirges und bilden eines der landschaftlichen Highlights der Region. Ein steinernes Wunderland, das aussieht, als hätte Salvador Dalí eine Felsenwerkstatt betrieben. Wer Lust hat, darf die bizarren Formationen der Böhmischen und Sächsischen Schweiz auf einem rund 30 Kilometer langen Rundweg bestaunen.

Tyssaer Wände
Tyssaer Wände
Tyssaer Wände

Unsere Wanderung beginnt mitten im Herzen dieses Felsenlabyrinths. Viele Felsen tragen Namen wie „Bürgermeister“ oder „Kapelle“, die an Figuren, Bauwerke oder Tiere erinnern. Zwischen engen Schluchten, schattigen Höhlen und grotesken Steinpilzen stolpert man durch eine Märchenwelt, in der sich Hänsel und Gretel vermutlich sofort verlaufen hätten.

Tyssaer Wände
Tyssaer Wände
Tyssaer Wände

Nach dem Rundgang durch die Felsenstadt führt uns der Weg weiter ins Bielatal in der Sächsischen Schweiz. Dort wachsen Felsnadeln gen Himmel, die klingen, als wären sie von einem PR-Berater Alexanders des Großen getauft worden: „Herkulessäule“.

Felsnadeln im Bielatal
Felsnadeln im Bielatal

Doch zunächst beginnt unsere Tour wenig glamourös: mit Forstwegen, die so aufregend sind wie Angela Merkels Strickjacken-Auswahl. Doch dann wird es spannend. Wir zwängen uns durch enge Felsspalten, wo selbst Napoleon die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hätte: „Mon Dieu, zu eng für mein Ego!“ Schließlich steigen wir hinab in die Schwedenhöhle, die während Kriegszeiten als Versteck für die Habseligkeiten der einheimischen Bevölkerung diente. Die Höhle ist jedoch eng und feucht, sodass wir nach ein paar Metern wieder umkehren und es lieber mit Churchill halten: „We shall never crawl through the dirt!“

Weiter geht es durch Felsentunnel, die quer durch die Türme führen. Ein bisschen fühlt man sich wie „Super Mario“ in Level 1-2, nur ohne Power-Up. Doch der eigentliche Höhepunkt ist das Erklimmen des Sachsensteins. Über steile Leitern, die so vertrauenserweckend wirken wie ein Tesla-Autopilot im Schneesturm und durch eine Felsspalte, die so schmal ist, dass ich den Rucksack ablegen muss.

Der Weg führt durch Felsspalten
und durch Felsentunnel.
Leitern auf den Sachsenstein

An der Grenzplatte, einer Aussichtskanzel, die kühn in Richtung Tschechien hinausragt, sodass selbst Papst Franziskus hier kurz an eine Predigtpause denken würde, genießen wir den Blick in die Ferne.

Am späten Nachmittag kehren wir zurück zu den Tyssaer Wände. Statt erneut durchs Labyrinth zu stolpern, wählen wir diesmal jedoch den Panoramaweg oberhalb der Felsen. Von hier reicht der Blick weit über die Landschaft, während die Sonne hinter den Sandsteintürmen versinkt, ein Finale, das so würdevoll ist wie der letzte Vorhang in Bayreuth.

Panoramaweg - Tyssaer Waende
Panoramaweg
Panoramaweg - Tyssaer Waende
Panoramaweg

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