Hongkong

 Eine lange Reise beginnt mit dem ersten Schritt.             
(Aus Hongkong)

Reisejahr 2011 | Lesezeit 9 Minuten

Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macau – Festland-China: Shanghai und Tongli

Dunst liegt über den zu Hongkong gehörenden Inseln an der Mündung des Perlflusses. Auch nach der Landung auf den durch einen Wall verbundenen Flughafeninseln wird die Sicht nicht besser.  

Schildermeer, Wolkenkratzer und kleine Restaurants für die schnell aufgetischte Nudelsuppe umgeben uns, als wir in Kowloon aus dem Airport-Express aussteigen. In der achten Etage eines der Hochhäuser beziehen wir ein mit Rauchmeldern und Brandsicherungseinrichtungen gespicktes vier Quadratmeter kleines Zimmer. Abgetrennt davon steht in einem winzigen Verschlag ein Dusch-WC. Schon nach wenigen Atemzügen wird es stickig im Raum. Gut, dass es ein Fenster gibt. Es lässt sich tatsächlich öffnen: Wir blicken irritiert in das Zimmer nebenan.

Abends bummeln wir zum unweit des Hostels gelegenen Hafen. Entlang der Landestellen verwandelt die „Symphonie of Lights“ mit Laser, LED-Bildschirmen, Musik und einem abschließenden Feuerwerk den Blick auf die Skyline in ein Fest für Augen und Ohren.

Glücksspielinsel Macau

Am Morgen besteigen wir eine der im 15-Minuten-Takt ablegenden Fähren nach Macau. Eine Stunde schippert der Katamaran an einigen zum Teil bewohnten Inseln entlang, ehe er an der Glücksspielinsel anlegt.

Die ehemalige portugiesische Kolonie Macau ist der einzige Ort in China, an dem Spielcasinos betrieben werden dürfen.

Macau-China
Kasinokomplex
Macau-China
Macau
Macau-China
Fassaden aus der portugiesischen Vergangenheit

Neben gigantischen Casinokomplexen, pompösen Hotels und gepflegten, an die portugiesische Vergangenheit erinnernden Fassaden ducken sich heruntergekommene Wohnhäuser hinter Bauzäunen. Wegweiser auf Chinesisch, englisch und portugiesisch zeigen den Weg zu den Sehenswürdigkeiten. Alles ist künstlich, langweilig und trostlos.

Ein Nachmittag in Hongkong

Nach vier Stunden Aufenthalt fahren wir zurück nach Hongkong und nutzen die Zeit für einen Bummel zur längsten Außenrolltreppe der Welt in den Stadtteilen Central und SoHo.

Ohne Pause überwindet das aus vielen Rolltreppen bestehende 800 Meter lange Laufband 135 Höhenmeter. Bis 10 Uhr am Morgen bringt es hoch bezahlte Angestellte von ihren teuren am Hang gelegenen Apartmenttürmen zu den Bürokomplexen in der Innenstadt. Dann wird die Richtung gewechselt und das Laufband rollt bis Mitternacht bergauf.

Als wir am Nachmittag an der Rolltreppe ankommen, hat sie ihren Lauf aufwärts. Bars, Cafés, Kneipen und Restaurants flankieren die Gasse entlang des Bandes. Wir nutzen diese bequeme Gelegenheit, um uns einen Überblick über das Angebot an Mahlzeiten zu verschaffen. Auf dem Fußweg bergab kehren wir in das auf der Fahrt auserkorene Restaurant ein.

Später am Abend stürzen wir uns noch in das Getümmel auf dem Nachtmarkt im Stadtteil Mong Kok, sind jedoch schnell genervt von dem Gewusel und dem blinkenden bonbonfarbenen Kitsch und Ramsch um uns herum.

Der nächste Tag in Hongkong

Wieder haben wir eine schlaflose Nacht hinter uns. Die Klimaanlage nervt überlaut, aber ohne sie ist es in dem winzigen Zimmer nicht auszuhalten. Müde laufen wir zum Bäcker, um ein Frühstück zu kaufen.

Verschlafen stehen wir vor den Auslagen und – im Weg. In einem Irrsinnstempo nehmen die Leute die Ware aus den Vitrinen, bezahlen und hetzen weiter. Wir greifen wahllos in die Auslage und gehen in einen McDonald, wo wir bei einem Kaffee das gekaufte Frühstück an einem Tisch sitzend essen können.

Eine Oase der Entspannung

Trotz aller Geschäftigkeit und Enge gibt es in Hongkong durchaus Oasen zum Entspannen. Wir flanieren durch den menschenleeren Hongkong-Park und gondeln später mit der Standseilbahn auf den Victoria Peak, dem höchsten Punkt auf Hongkong Island.

Angenehm kühle Luft umgibt uns auf dem Berg. Die Augen schweifen über Hochhäuser mit 50 bis 60 Etagen, den Victoria Harbour und das unüberschaubare Häusermeer vor einer grünen Bergkulisse.

Hongkong-Park
Hongkong-Park
Hongkong
Blick auf Hongkong von der Standseilbahn
Lantau-Hongkong
Buddha auf Lantau

Lantau

In der Hoffnung, dass es so geruhsam bleibt, machen wir uns auf den Weg zum „Big Buddha“ auf der Insel Lantau. Ein Irrtum. Auf den 268 Stufen, die zur Statue führen, wimmelt es von Touristen. Dafür gibt es von der Plattform einen hervorragenden Blick auf die Berge und das Meer.

Ruhiger wird es in den Klostergärten des in unmittelbarer Nachbarschaft gelegenen Po Lin Klosters. Seine Tempel beeindrucken mit warmen Farben, unzähligen goldenen Statuen, steinernen Löwen und Weihrauchgefäßen.

Zurück aufs Festland

Am nächsten Morgen stehen wir sehr früh auf. Der Bäcker öffnet gerade; wir holen uns Proviant und eilen zur Metro, um den Zug nach Guangzhou auf dem Festland zu erreichen. Im Tunnellabyrinth der Metrostation erwischen wir jedoch den falschen Abzweig. Die Zeit verrinnt. In letzter Minute erreichen wir den Fernbahnhof, wo der Zug nach Guangzhou bereits gebordet wird.

  

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